Am Freitag, den 07. November 2025 wurde die Freiwillige Feuerwehr Tulln-Stadt um 10:09 Uhr zu einer Erkundung Brand Rauchentwicklung zum Alten Ziegelweg 8 in Tulln alarmiert. Der Einsatzleiter stellte kurz darauf fest, dass es sich um einen Brand einer Gebäudetrennfuge (2,5 cm starke gedämmte Fuge zwischen zwei Gebäudeteilen) in Folge von Sanierungsarbeiten handelt, und erhöhte die Alarmstufe. 

Die Möglichkeit des Löschens mittels Einbringen von Stickstoff wurde mit den in Frage kommenden Spezialunternehmen abgeklärt, aber auf Grund der schlechten Zugänglichkeit und langen Transportwege im Gebäude verworfen. 

Löschwasser wurde über den Spitzboden mit 1% Schaummittel zur Verbesserung der Netzfähigkeit in die Trennfuge eingebracht. Dies zeigte erste Erfolge aber auch, dass eine Brandbekämpfung näher am Brandherd erforderlich ist. Dazu wurden die Schwerpunkte des Brandgeschehens in den betroffenen 10 Wohneinheiten unter Einsatz von Schwerem Atemschutz und Wärmebildkameras  lokalisiert.

Gleichzeitig erfolgte die Einsatzplanung mit Hilfe der Einreich- und Baupläne durch Unterstützung von Abschnittssachbearbeiter Vorbeugender Brandschutz und Baumeister OBI Karl Dietrichstein (FF Tulbing), der örtlichen Bauaufsicht der Sanierungsarbeiten und eines weiteren Baumeisters. Der örtliche Einsatzleiter wurde durch das Bezirks- und Abschnittsfeuerwehrkommando in der Führung des Einsatzes unterstützt. Für die Einsatzdurchführung wurden die Feuerwehren BTF NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrum, die FF Langenlebarn und die FF Neuaigen nachalarmiert.

Als Methode der Brandbekämpfung wurde das Einbringen von Wasser/Schaummittel-Gemisch über Löschlanzen (Fognails) direkt in den Brandherd über die angrenzenden Wohnungen gewählt. Dazu wurden nach Erkundung mittels Wärmebildkameras über zwei Einsatztrupps in den Stiegen 1 und 2 Bohrungen gesetzt und das Löschmittel injiziert. In den späten Abendstunden stellte sich dann auch der Löscherfolg ein. Nach Bestätigung der Löschwirkung durch weitere Erkundungstrupps konnte der Einsatzbetrieb auf Sicherungsmaßnahmen und die Brandwache zurück gefahren werden. Die letzten Einsatzkräfte rückten gegen 01:50 Uhr vom Einsatzort ab. Die Wohneinheiten konnten am frühen Morgen den Bewohnern wieder übergeben werden.

Eingesetzt waren:

  • Freiwillige Feuerwehr Tulln-Stadt mit Hilfeleistungsfahrzeug 2 (Tank2), Tanklöschfahrzeug 4000 (Tank 3), Drehleiterfahrzeug, Mannschaftstransportfahrzeug 1 und 2, Versorgungsfahrzeug, Vorausrüstfahrzeug, Wechselladefahrzeug 1 mit Wechselladeaufbau-Atemschutz und 24 Mitgliedern
  • Betriebsfeuerwehr des NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrums mit Tank 1 und Tank 2 FSZ und 10 Mitgliedern
  • Freiwillige Feuerwehr Langenlebarn mit Hilfeleistungsfahrzeug 2, Kleinlöschfahrzeug und 9 Mitgliedern
  • Freiwillige Feuerwehr Neuaigen mit Tank, Mannschaftstransportfahrzeug, Kleinlöschfahrzeug und 15 Mitgliedern
  • Bezirks- und Abschnittsfeuerwehrkommando
  • Polizei Tulln
  • Rotes Kreuz Tulln
  • Stadtgemeinde Tulln